Foto: Daniel Junker; LHH (3x)

Schrittweise planen die Gesellschaft für Dienste im Alter (GDA) und das Sanitätshaus Bernward aus Hannover den Umstieg auf E-Autos.

„Der VW ID.3 ist richtig flott“, sagt Martin Zeiss. „Zuverlässig ist er und die Reichweite passt.“ Der Marketingleiter der Gesellschaft für Dienste im Alter (GDA) war einer der Ersten im Unternehmen, die das Fahrzeug ausprobierten. „Einige waren anfangs schon skeptisch. Aber dann haben sie gemerkt, dass sich das E-Auto ganz prima als Poolfahrzeug für die Wege zwischen unseren hannoverschen Standorten eignet.“

GDA stellt komplett auf E-Autos um

Inzwischen fahren acht der 60 Fahrzeuge der GDA vollelektrisch. Der Geschäftsleitung stehen drei Modelle für längere Dienstfahrten zur Verfügung. Die Mitarbeitenden der Zentrale wiederum können in Kürze für ihre Fahrten in Hannover und im Umland auf drei Poolfahrzeuge zurückgreifen. Jüngstes Modell: ein VW Crafter. Der Elektro-Kleinbus ist seit Kurzem für das Wohnstift in Hannover-Kleefeld im Einsatz, absolviert Ausflüge und Arztfahrten.

Acht von 60 Dienstfahrzeugen der GDA sind inzwischen E-Autos. Martin Rehberg,  kaufmännischer Geschäftsleiter, nutzt das Angebot regelmäßig. Bis 2026 soll die gesamte Flotte elektrisch fahren. Foto: Daniel Junker

Enercity richtet Ladepunkte an GDA-Standorten ein

Bis 2026 will das Unternehmen möglichst alle Fahrzeuge auf Batteriebetrieb umstellen. „Der Verbrenner wird aussterben und das zu Recht“, sagt Martin Rehberg, kaufmännischer Geschäftsleiter der GDA. Dafür hat sich die GDA mit Enercity einen starken Partner an die Seite geholt. „Wir statten gerade alle 19 Parkplätze der Zentrale mit Lademöglichkeiten aus. Weitere Ladepunkte an den Standorten sind geplant“, erläutert Rehberg.

Enercity richtet Ladepunkte an Standorten der Seniorenwohnstifte GDA in Hannover ein. Foto: Daniel Junker

GDA: Gesamtkonzept für E-Mobilität und Fotovoltaik

Die Fördermittel spielen dabei eine Rolle. Bis 2025 fördert die Bundesregierung den Umstieg auf Elektroautos mit einer Kaufprämie von bis zu 6000 Euro. Doch auch ohne sie werden Elektrofahrzeuge wirtschaftlich zunehmend interessanter. Im Falle der GDA weniger wegen der CO2-Steuer, die die Kraftstoffpreise in die Höhe treibt, als wegen der Möglichkeit, den „Elektro-Sprit“ mittels Solarenergie komplett selbst zu gewinnen. „Die Zentrale hat schon eine Fotovoltaikanlage, die anderen Standorte werden folgen“, erklärt der kaufmännische Leiter das nachhaltige Gesamtkonzept.

Sanitätshaus Bernward plant E-Mobilität mit Enercity

Ökologie und Betriebswirtschaft: Das ist auch die Motivation für das Sanitätshaus Bernward in Hannover. Zwei von drei Fahrzeugen fahren bereits mit Batterie. Lediglich das dritte Fahrzeug ist noch ein Verbrenner. „Das wollen wir aber bald gegen einen Hybrid tauschen“, betonen Thomas Rusak und Volker Opitz, die beiden Inhaber und Geschäftsführer. Ein vollelektrisches Fahrzeug wäre ihnen lieber, „aber nur Hybride haben derzeit die von uns gewünschte Anhängerkupplung“, so Rusak und Opitz, die den Betrieb mit seinen sieben Mitarbeitenden ab 2025 CO2-neutral führen wollen – und künftig auf entsprechendes Zubehör auch bei den reinen E-Fahrzeugen hofften „Für CO2-Neutralität spielen unsere E-Autos eine zentrale Rolle“, sagen beide.

Beim Sanitätshaus Bernward „tanken“ schon zwei der drei Firmenfahrzeuge Strom. Die beiden Mitarbeiterinnen Sabine Gehrke (links) und Julia Bothe finden das prima. Fotos: Daniel Junker

So senken Elektrofahrzeuge Betriebskosten

Die beiden E-Autos sparen bares Geld ein. Rusak macht eine simple Rechnung auf: Jeder der beiden BMW i3 reduziert bei der jährlichen Laufleistung von 25.000 Kilometern die Betriebskosten um 2.700 Euro. Dazu kommen die Kaufzuschüsse von 8.000 Euro und eingesparte Parkgebühren – denn in Hannover parken E-Autos kostenlos. „Durch die vielen Fahrten zu unseren Kunden kommen pro Jahr und Fahrzeug sicher 700 Euro eingesparte Parkgebühren zusammen“, schätzt Rusak

E-Mobilität: Darum gelingt auch bei anderen Unternehmen der Umstieg

Die Umsetzung ihrer Pläne haben die Unternehmer zielstrebig vorangetrieben: „Wir waren 2020 mitten im Lockdown, als die Installation der Ladepunkte auf dem Betriebshof anstand. Enercity hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit sie pünktlich angeschlossen werden konnten“, so Rusak. Auch das ist ein Grund für ihn, andere Unternehmen zum Umstieg zu motivieren: „Die Planung ist einfach, die Technik ist klasse, die Vorteile wirtschaftlich greifbar.“ Und die Mitarbeiter? „Hatten noch nie so viel Spaß beim Fahren“, sagt er und lächelt.