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Für die Verkehrswende treibt die Region Hannover, die den Einsatz von Regional- und S-Bahnen, Stadtbahnen und Bussen plant und finanziert, den Ausbau des Angebots voran. „Unsere Schwerpunkte sind mehr Bus-Direktverbindungen aus der Region in die City, flexible Busverkehre in den Kommunen, mehr Bike & Ride“, erklärt Verkehrsdezernent Ulf-Birger Franz. Dazu kommen neue Fahrkartenangebote.

Seit Dezember 2019 baut die Region Hannover das Angebot an Busdirektverbindungen bzw. Taktverdichtungen deutlich aus. Sieben Linien verbinden unter der Bezeichnung „SprintH“ das Umland mit Hannover. Gut merkbare Fahrzeiten und Annehmlichkeiten wie WLAN, USB-Ladestationen und Info-Monitore machen die Fahrt attraktiv. Die Fahrgastzahlen entwickeln sich unter den erschwerten Corona-Rahmenbedingungen gut, weshalb die Region das Angebot im Dezember 2020 abermals erweitert.

Dichte Taktung und Fahrtkomfort

Die SprintH-Linie 800 von Mehrum über Sehnde und Anderten wird vom Altenbekener Damm über das Maschsee-Ufer bis zum Kröpcke verlängert.

„Damit schließen wir eine echte Lücke im Angebot“, sagt Volkhardt Klöppner, Vorstandsvorsitzender der Üstra, die die Linie bedient.

Zugleich wird der 800er nicht mehr alle 30, sondern alle 15 Minuten verkehren. Weitreichende Verbesserungen gibt es auch bei der SprintH-Linie 900 von Burgdorf über Kirchhorst nach Altwarmbüchen. Die Busse werden ab Dezember über eine noch festzulegende Route den Zoo anbinden und in der City enden. Dazu kommen Taktverdichtungen bei den SprintH-Linien 300 (Pattensen-Hannover/ZOB), 500 (Gehrden-Hannover/ZOB) und 700 (Dedensen-Hannover/ZOB).

Wirbt für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel: Dr. Volkhardt Klöppner, Vorstandsvorsitzender der Üstra.

Der Bus kommt per Knopfdruck

Ganz neu ab Sommer 2021 ist „Sprinti“. Das neue, digital gestützte System flexibler Bedarfsverkehre löst diverse Ruf- und Sammeltaxiangebote in Sehnde, Springe und in der Wedemark ab. Rund 83.000 Menschen profitieren. „Das ist ein neuer Standard für den ländlichen Raum, der bundesweit seinesgleichen sucht“, freut sich Regions-Verkehrsdezernent Franz über den Start des auf dreieinhalb Jahre angelegten Testbetriebs.

Eingesetzt werden 20 komfortable Kleintransporter. Die Fahrzeuge werden die Kunden fast von Haustür zu Haustür bringen – zu virtuellen Haltestellen, maximal 150 Meter vom Start- und Zielort entfernt. Die Buchung erfolgt über die GVH-App, spätestens eine Viertelstunde vor gewünschtem Fahrtbeginn.

Ausbau von Bike & Ride

Viel tut sich auch bei Bike & Ride. So wird die Region Hannover Hunderte neue, immer häufiger auch abschließbare Radstellplätze einrichten. Darüber hinaus kommt Mitte 2021 ein vollautomatischer Rad-Parkturm am ZOB Wunstorf hinzu. Weitere solcher automatisierter Parksysteme sollen ab 2023 an verschiedenen Öffi-Knotenpunkten in der Region folgen.

Abgerundet werden die Verbesserungen durch neue Angebote bei Netz- und Zeitkarten. So wird das Erfolgsmodell Jobticket durch ein Firmenkundenportal gestärkt. Ziel: deutlich weniger Aufwand für die beteiligten Unternehmen bei der Verwaltung der Abonnements. Zudem sollen Mieter von Wohnungsunternehmen durch ermäßigte Zeitkarten erheblich sparen. Gespräche mit der Kreissiedlungsgesellschaft (KSG) und der Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz laufen. So könnten zunächst mehr als 10.000 Mieter profitieren.

1-Euro-Ticket für Senioren

Rentenbeziehende und Ruheständler über 60 Jahre sind zudem ab 1. Januar 2021 mit der Seniorennetzkarte in der gesamten Region für nur 30 Euro einen Monat lang jederzeit unterwegs, im Abo für nur 25,50 Euro monatlich. Im Frühjahr startet auch das zunächst auf zwei Jahre befristete Projekt „Fahrschein statt Führerschein“: Rentnerinnen und Rentner ab 60 Jahre, die dauerhaft ihren Führerschein freiwillig abgeben möchten, erhalten ein Jahr lang die Seniorennetzkarte kostenfrei.