Foto: Daniel Junker; LHH (10x)

 

 

Nach vielen großen Unternehmen setzen verstärkt auch kleine und mittelständische Betriebe auf Elektromobilität. Sie sehen die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile und nutzen den umfangreichen Service, den der Energiedienstleister Enercity Geschäftskunden bietet.

Umstieg auf E-Mobilität: Wie die GDA in Hannover-Kleefeld den Fuhrpark umrüstet

9 Uhr morgens in Hannover-Kleefeld: Bewohnerinnen und Bewohner des dortigen GDA-Seniorenwohnstifts steigen in den Kleintransporter, der sie leise surrend zu einem Spaziergang in die Eilenriede fährt. „Das ist umweltfreundliche Mobilität“, freut sich Martin Rehberg, kaufmännischer Leiter der Gesellschaft für Dienste im Alter (GDA). Das Unternehmen betreibt Seniorenwohnstifte sowie Einrichtungen für betreutes Wohnen und Pflege und setzt künftig ganz auf Elektromobilität. „Acht unserer 60 Fahrzeuge fahren bereits vollelektrisch. Bis 2026 werden wir bis auf wenige Nutzfahrzeuge nur noch E-Autos einsetzen“, erläutert Rehberg.

Zum Kundenporträt

Kleine und mittelständische Unternehmen wollen zunehmend E-Fahrzeuge

Mit seinem Engagement befindet sich das Unternehmen in guter Gesellschaft. Mehr und mehr Fuhrparkverantwortliche entdecken das Thema E-Fahrzeuge, gerade in der klein- und mittelständischen Wirtschaft: weil es sich finanziell lohnt, umweltbewusst ist und das Image als Technologietreiber fördert. Das Ergebnis: ein rasanter Anstieg gewerblich genutzter elektrischer Fahrzeuge und Dienstwagen.

Martin Rehberg, kaufmännischer Geschäftsleiter der GDA, ist vom E-Fuhrpark überzeugt. Weil es sich auch finanziell lohnt, rüsten kleine und mittelständische Unternehmen in Hannover ihren Fuhrparks inzwischen auf E-Fahrzeuge um. Foto: Daniel Junker

Martin Rehberg, kaufmännischer Geschäftsleiter der GDA, ist vom E-Fuhrpark überzeugt. Weil es sich auch finanziell lohnt, rüsten kleine und mittelständische Unternehmen in Hannover ihren Fuhrparks inzwischen auf E-Fahrzeuge um. Foto: Daniel Junker

Zwar hat das Kraftfahrzeug-Bundesamt (KBA) die entsprechende Jahresstatistik noch nicht vorgelegt, doch zeigen die verfügbaren Daten aus dem Jahr 2019, dass E-Autos boomen. So standen den 41.000 im gesamten Jahr 2019 zur gewerblichen Nutzung zugelassenen E-Autos allein im Monat Dezember 2020 laut Neuzulassungsstatistik des KBA knapp 28.000 neu zugelassene E-Fahrzeuge für die gewerbliche Nutzung gegenüber.

Enercity ist in Hannover Vorreiter bei Elektromobilität

Das trifft auch auf Enercity selbst zu, denn das Unternehmen nimmt bei Elektromobilität eine Vorreiterrolle ein. „Seit 2019 schaffen wir möglichst E-Fahrzeuge an“, erklärt Frank Klimanek vom Team E-Mobilität bei Enercity. So sind inzwischen 70 der rund 450 Fahrzeuge des Energiedienstleisters elektrisch unterwegs, 64 Ladepunkte für Pedelecs, E-Autos, E-Transporter und E-Lkw an den Enercity-Standorten eingerichtet. „In den vergangenen zwölf Monaten haben wir die Zahl der E-Fahrzeuge verdoppelt und dadurch bereits den Ausstoß von 84 Tonnen CO2 vermieden“, freut sich Klimanek.

Diese Steuervorteile haben E-Autos

Nicht zuletzt das wachsende Interesse der Beschäftigten befeuert den E-Fahrzeug-Boom. Müssen Verbrenner mit jährlich einem Prozent des Bruttolistenpreises versteuert werden, sind es bei E-Autos nur 0,25 Prozent. „Zudem ist Laden bei der Firma superbequem“, sagt Frank Klimanek. „Mitarbeitende stellen ihr Fahrzeug morgens am Betrieb ab und fahren nach der Arbeit mit voller Batterie nach Hause.“ Dank steigender Kraftstoffpreise auf der einen und zahlreicher staatlicher Zuschüsse für Elektrofahrzeuge auf der anderen Seite wird die Nachfrage bei den Beschäftigten weiter steigen.

E-Fahrzeuge haben jede Menge Steuervorteile. Auch für Arbeitnehmer, wenn sie ihren Stromer auf dem Firmenparkplatz kostenfrei auftanken dürfen. Foto: Daniel Junker

Höhere Benzin- und Dieselpreise durch CO2-Steuer

Das alles lohnt sich umso mehr, weil die Preise für Benzin und Diesel spürbar anziehen. Seit Anfang 2021 sind infolge der CO2-Steuer die Preise gestiegen: um sechs Cent pro Liter Benzin und sieben Cent pro Liter Diesel. Bis 2025 werden weitere sieben bzw. acht Cent pro Liter hinzukommen, schätzen Experten. Die staatlichen Einnahmen aus der CO2-Steuer werden unter anderem genutzt, um die EEG-Umlage zu entlasten, was ab 2022 zu sinkenden Strompreisen führt. „Mit Elektroautos kann man daher doppelt sparen“, sagt Klimanek.

Zum Expertentipp

GEIG-Gesetz verpflichtet Industrie und Gewerbe zur Schaffung von Ladepunkten

Ein rechtzeitiger Umstieg hat zudem einen praktischen Vorteil: Man entgeht dem Run auf Handwerksleistungen, den das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz, kurz GEIG, nach sich ziehen wird. Das im Februar im Bundestag verabschiedete Gesetz verpflichtet Industrie und Gewerbe zur Schaffung von Ladepunkten: zunächst bei Neubauten und umfassenden Renovierungen, ab 2025 in allen Gebäuden.

Diese Lösungen für E-Ladeinfrastruktur bietet Enercity Gewerbekunden

In Sachen E-Mobilität unterstützt Enercity gewerbliche Kunden von der Planung und Installation der Ladestationen bis hin zum Betrieb. „Auch Wartung, Entstörung und Abrechnung können Unternehmen an uns auslagern“, erklärt Klimanek.

Dabei macht die Planung einen wichtigen Teil der Arbeit von Klimanek und seinem Team aus. „Wir schauen auf die konkrete Nutzung der Fahrzeuge und beraten die Firmen, wie sie E-Fahrzeuge schrittweise und abgestimmt auf ihr Budget in den Fuhrpark eingliedern können“, führt er aus. Die technischen Voraussetzungen vor Ort bedingen dann die konkrete Umsetzung: Braucht es einen weiteren Stromanschluss, eventuell sogar einen Trafo? Oder reichen die Leitungen aus? Zum Beispiel sei intelligentes Lastmanagement ein Weg, genügend Ladepunkte auch dort zu installieren, wo die elektrische Leistung begrenzt sei. „Werden mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geladen, erhält das Auto mit dem geringsten Ladestand anteilig den meisten Strom“, erklärt Klimanek.

Enercity berät Firmenkunden, wie sie ihre Flotte sinnvoll und effektiv elektrifizieren können – und liefert die entsprechende Ladeinfrastruktur gleich mit. Foto: Daniel Junker

Wie im Stadtteil List in Hannover der größte Ladepark Norddeutschlands entsteht

Derzeit arbeitet sein Team daran, bis Ende 2021 in Hannover-List einen der größten Ladeparks in Norddeutschland zu realisieren: mit knapp 90 Ladepunkten, die von Mitarbeitern naher umliegender kleiner und große Firmen, aber auch von Privatleuten genutzt werden können. „Das wird der E-Mobilität in der gesamten Region einen großen Schub geben“, so Klimanek.